Earville ist ein kleiner Vorort von Cairns, in dem ich für drei Tage gewohnt habe. Der Ort ist nur 10 Minuten von der Backpacker Stadt entfernt, jedoch fühlt es sich an als sei ich von jeglicher Zivilisation abgeschirmt. Es ist 7 Uhr morgens und ich bin wach.
Ich sitze draußen auf der Terasse und atme die feuchte, tropische Morgenluft ein. Kreischende Papageien fliegen von Baum zu Baum und brechen die Stille für ein paar Sekunden. Ich ziehe los. Meine Kamera in der Hand und den Blick geschärft, suche ich nach Motiven. Doch es kommt nix. Es ist als sei der Ort ausgestorben. Die Tiere die sich bemerkbar machen, haben die Überhand gewohnen. Plötzlich hält ganz leise ein Schulbus vor mir....Schulkinder! Doch genauso leise wie er gekommen ist, fährt er um die Ecke und verschwindet. Keine Kinder die sich aufgeregt was erzählen...Nichts! Hier ist alles irgendwie so anders und doch so normal. Sind es die Geräusche die mich alles fremd spüren lassen?
Jedes Foto das ich schieße fühlt sich an, als würden die Einheimischen in Ihren Häusern nur darauf warten bis ich Ihr Grundstück betrete um mich mit Ihren Waffen davon zu jagen. Ich halte die Kamera auf einen Hund der hinter einem Zaun liegt. Er wird nervös und springt auf einmal auf. Die Idylle in Earville wird von dem Bellen des Hundes zerstört und ich renne nur so davon. Er bellt mir noch eine Weile hinter her und ich hoffe nur das sein Besitzer nicht wach wird. Das Bild von einer Einheimischen Oma, Ihren Lockenwicklern und Ihrer Pumpgun in der Hand lässt mich nicht mehr los. Ich dreh um. Auf dem Weg zurück entdecke ich den toten Vogel.
Ob er wohl in Earville erschossen wurde oder aus Langeweile gestorben ist?
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