Nach fünf Tagen ohne Make up, ohne Haare zu machen, geschweige denn ein Gläteisen in der Hand gehabt zu haben und ohne jeglichen Kleiderstil, lande ich kurz in einer ungewohnten Welt. Ich tauche ab in die Welt der asiatischen Schönheitsköniginnen, dessen Schloß das Shoppingcenter ist.
" Spieglein, Spieglein an der Wand.....", es scheint jede zweite Verkäuferin stellt sich diese Frage ohne darauf Wert zu legen, das man sie dabei beobachten kann. Ich schlender mit meinen neuen Birkenstock, wohl bemerkt mit schwarzem Lack, durch das Einkaufszentrum und fühle mich auf einmal extrem schlampig gekleidet. Ebenso fühlt sich mein Zopf, den ich seit Tagen ohne Bedenken trage, etwas zu lässig an.
" How much is this eyeshadow?", will ich wissen. Promt steht ein...eine... ein junger Mann vor mir und lächelt mich ganz herzlich an. Er überlegt. Seine blauen Kontaktlinsen verrutschen ein wenig als er einen grübelnden Blick aufsetzt. Sein Lächeln wird durch perfektes Make up und ein paar Bartstoppeln umrandet. Jedes Haar liegt aus einem bestimmten Grund genau so, wie es liegt.
Der Preis ist zu viel und eigentlich auch unwichtig geworden, denn ich interessiere mich auf einmal viel mehr für die sogenannten "Ladyboys". Sie haben nichts mit Pataya oder dem Nachtleben am Hut. Sie sind hübsch zurecht gemacht und grinsen einen übereifrig an. Süß, denk ich mir. Der Verkäufer wird von seiner Kollegin gerufen, die ebenso unechte Wimpern trägt, eine Make up Schicht so dick wie mein Bauch vom Thaicurry vorhin hat und Schuhe die man nicht mal mehr als Stelzen bezeichnen kann. Als ich mich verabschiede, ohne eyeshadow, wird mir zugelächelt und dabei noch schnell in den Spiegel geschaut.
"Spieglein, Spieglein an der Wand....hier bin ich die gammligste im Land!"
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